Nachdem sich die RWE-Dea AG weiterhin weigert, ihre in Auftrag gegebene Studie privater Institutionen bzw. Firmen vollständig zur Einsichtnahme zur Verfügung zu stellen, fordert die WGL den Niedersächsischen Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Herrn Olaf Lies auf, ein unabhängiges Gutachten erstellen zu lassen.
Das Schreiben im Wortlaut:
Betr.: Lagerstättenwasserentsorgung
Sehr geehrter Herr Minister Lies,
wie Ihrem Ministerium sicher bekannt ist, hat die RWE-Dea AG für die im Förderfeld Völkersen gelegene Förderstelle „Völkersen Nord Z3“ beim LBEG einen noch nicht entschiedenen Antrag auf Genehmigung einer Verpressbohrung für Lagerstättenwasser gestellt. Hierbei handelt es sich um die Umsetzung des von dem Förderunternehmen favorisierten Verfahren des Verpressens von ungereinigtem Lagerstättenwasser „dorthin wo es herkommt“. Begleitet wird dieses von einer von der RWE-Dea AG in Auftrag gegebene Studie privater Institutionen bzw. Firmen, die nunmehr vorliegt und genau diese Option empfiehlt. Leider wird weder uns, noch den örtlichen Bürgerinitiativen und auch nicht der Gemeinde Langwedel die vollständige Studie von dem Unternehmen mit dem Argument, dass sie Firmen- und Betriebsgeheimnisse enthalte, zur Verfügung gestellt. Eine sachbezogene methodische und inhaltliche Bewertung können wir daher nicht vornehmen.
Andererseits sind wir der Auffassung, dass bei der angestrebten Verpressung des giftigen Lagerstättenwassers z.B. bei der Verbringung zur Verpressstelle, bei dem eigentlichen Verpressvorgang und vor allem auch bei der unwiederbringlichen Lagerung im sog. „Rotliegenden“ erhebliche Risiken bestehen. Dieses Risikopotential sollte vor einer Entscheidung über den o.g. Antrag unbedingt von unabhängigen Stellen wissenschaftlich untersucht werden. In diesem Sinne bitten wir Sie, umgehend eine entsprechende Studie durch Ihr Ministerium oder das LBEG zu veranlassen und vor deren Fertigstellung und öffentliche Bewertung nicht über den vorliegenden Antrag zu „Völkersen Nord Z3“ zu entscheiden.
Über eine baldige, hoffentlich positive Stellungnahme zu unserem Vorschlag würde wir uns sehr freuen.
Mit freundlichen Grüßen
Gerd Landzettel