Mehr Hecken braucht der Flecken

Die Verdener Aller-Zeitung berichtet am 15. April 2021 über die Sitzung des Umwelt-, Kultur- und Tourismusausschusses im Flecken Langwedel (Autor: Redakteur Jens Wenck):

 

Langwedel – Hecken pflanzen, im Verwaltungsdeutsch „landschaftspflegerische Maßnahmen“, solle die Gemeinde zukünftig vornehmen, hatte die WGL im vergangenen September beantragt. Die Hecken sollen dabei nicht irgendwo hin, sondern auf alte Feldwege, die nicht mehr genutzt werden und der Gemeinde gehören.

Besagtes Begehren stand nun am Dienstagabend auf der Tagesordnung des Umweltausschusses, der im Bürgersaal des Rathauses Langwedel tagte. Am Ende waren sich alle einig, den Antrag erst einmal ruhen zu lassen, damit ermittelt werden kann, welche wie großen Wege es wo überhaupt gibt und wie viel.

Bis dahin gab es aber noch einige Unklarheiten zu beseitigen. „Soll das im ganzen Flecken sein?“, wollte Udo Felke (SPD) von Michael Heine (WGL) wissen. Antwort: „Ja.“ Felke: „Der Nabu soll ja mitarbeiten. Ist der überhaupt dazu bereit?“ Heine: „Keine Ahnung. Aber der sitzt ja da.“

„Der“ war offensichtlich Herbert Feder, sowohl Mitglied im Nabu wie beratendes Mitglied im Umweltausschuss. „Wenn wir die Gelegenheit dazu bekommen, sind wir natürlich dazu bereit“, so Feder. Schließlich hätte der Nabu während seiner Zeit in Langwedel rund 30 Hecken gepflanzt. „Meistens auf Privatgrund.“ Nämlich wenn Landwirte Flächen bereitstellen. Den Heckenstreifen am Zaun der Sandgrube in Daverden längs der Kopfstein gepflasterten Straße Auf dem Branden hat auch der Nabu gesetzt.

Hier lässt sich dann auch sehen, dass eine Hecke Zeit braucht. Gut 20, 25 Jahre soll sie wachsen. Dann allerdings zeigt sich auch, dass eine Hecke Platz benötigt. Nimmt man einen Streifen, wie jetzt von der WGL zum Beispiel auf dem Giersberg vorgeschlagen, muss man schauen, wie viel Raum da ist. „Eine einreihige Hecke braucht schon sechs Meter Platz.“ Ein Weg in Giersberg, den die WGL vorgeschlagen hat, ist sechs Meter breit.

Die Breite einer Hecke wird nach besagten 20 bis 25 Jahren von Bedeutung, weil sie dann auch geschnitten und gepflegt werden muss, auch um benachbarte Straßen oder landwirtschaftliche Flächen im vollen Umfang zugänglich halten zu können.

Eigentlich habe man die Wege schon längst erfasst haben wollen, so Bürgermeister Andreas Brandt, um sie dann mit der Wegekommission in Augenschein zu nehmen. Die besagte Kommission ist als Modellprojekt in Völkersen gestartet, an ihr sind auch die Vertrauenslandwirte beteiligt. „Leider ist uns die Pandemie dazwischen gekommen und hat uns ausgebremst.“ Sonst hätte man schon Ergebnisse präsentieren können. Was die Hecken angehe – die müssten sich auch pflegen lassen, um die Nachbarn nicht zu vergrätzen, betonte Brandt noch einmal.

Nachdem Michael Heine mehrfach darauf bestanden hatte, dass die Gemeindeverwaltung die Bestandserfassung der Wege übernehmen müsse und nicht etwa die Wegekommission, stellte Bauamtsleiter Bernhard Goldmann klar: „Natürlich macht die Verwaltung die Bestandserfassung.“ Das Ergebnis werde man im Umweltausschuss vorstellen und dort auch das weitere Vorgehen abstimmen.

So soll es nach einstimmigem Votum des Umwelt-, Kultur- und Wirtschaftsausschusses geschehen.

Foto wenck

So sieht eine Hecke nach gut 20 Jahren aus. Diese Reihe steht zwischen der Straße Auf dem Branden und der Sandgrube in Daverden.