Erneut hat sich die Wählergruppe im Flecken Langwedel (WGL) im Rahmen einer Fraktionssitzung mit der Situation der Feuerwehren im Flecken Langwedel befasst. Anlass hierfür ist der Ratsbeschluss über einen Anbau bei der Ortsfeuerwehr Cluvenhagen, der nach Ansicht der WGL unnötig ist. Hier soll für ein neues größeres Löschfahrzeug vom Typ LF10 ein zusätzlicher Stellplatz geschaffen werden. Dafür sollen fast eine Million Euro Steuergelder ausgegeben werden, obwohl im aktuellen Feuerwehrbedarfsplan aus dem Jahr 2020 dieser Standort in wenigen Jahren aufgegeben werden soll. Denn dieser Plan sieht vor, in den kommenden Jahren die beiden Ortswehren Etelsen und Cluvenhagen an einem neuen Standort zusammenzulegen.
Anhand der aktuellen Bestandsdaten im Feuerwehrbedarfsplan 2020 hat die WGL nunmehr festgestellt, dass der bisherige Stellplatz in Cluvenhagen exakt die gleiche Größe hat wie die Stellplätze bei den Ortswehren in Daverden, Etelsen, Holtebüttel und Völkersen. Erstaunlicherweise wird seit 2017 bei der Feuerwehr in Holtebüttel das gleiche Fahrzeug wie das für Cluvenhagen vorgesehene auf dem exakt gleich großen Stellplatz untergebracht. Die WGL fragt sich, warum in Holtebüttel kein Anbau erforderlich war. Für die Ortswehr in Völkersen läuft derzeit die Anschaffung eines neuen Fahrzeugs (vom Typ HLF 10), das sogar noch größer ist als das für Cluvenhagen vorgesehene Fahrzeug. Und das findet ebenfalls Platz auf einem gleich großen Stellplatz. Auch hier ist offenbar kein Anbau erforderlich. Gleiches gilt für die Ortsfeuerwehr Etelsen: Dort soll im Jahr 2023 auch ein Fahrzeug vom Typ HLF 10 angeschafft werden. Die WGL fragt sich, nach welchen Kriterien hier seitens der Verwaltung und insbesondere des Bürgermeisters als „obersten Dienstherrn“ der Feuerwehren im Flecken entschieden wurde bzw. wird.
In der Begründung zum Beschluss zur Erweiterung des Feuerwehrhauses Cluvenhagen heißt es: „Das Feuerwehrgerätehaus entspricht nicht mehr den gesetzlichen Bestimmungen und muss erweitert werden.“ Diese Aussage müsste nach Ansicht der WGL in gleicher Weise auch für die anderen Feuerwehrhäuser zutreffen. Sie befürchtet konsequenterweise, dass auch an den anderen Standorten mit vergleichbar teuren Baumaßnahmen gerechnet werden könnte. „Warum muss in Cluvenhagen gebaut werden, während in Holtebüttel, Völkersen und wohl auch in Etelsen der jeweilige Zustand offensichtlich akzeptiert werden kann?“ lautet eine zentrale Frage, die von der WGL-Fraktion gestellt wird. Gerade im Hinblick auf die beschlossene Zusammenlegung und Reduzierung der sechs Ortsfeuerwehren auf zukünftig drei fordert die WGL eine rasche Umsetzung des Feuerwehrbedarfsplans für alle drei neuen Standorte. Nur so können weitere unnötige Ausgaben an Steuergeldern vermieden und für alle Ortsfeuerwehren gerechte Planungen begonnen und gleich gute Bedingungen geschaffen werden.